New Canaan, 1973. Die Ehe von Ben und Elena Hood steckt in der Krise. Ben hat eine Affäre mit der resoluten Nachbarin Janey Carver und ist ratlos, als seine pubertierende Tochter Wendy sich mit den Jungs der Carvers einlässt. Bens Sohn Paul ist unglücklich in die verwöhnte Libbets verliebt. Während ein heftiger Eissturm aufzieht, erleben die Hoods tragische und tiefe Gefühle, die sie verändern werden. Ang Lees Adaption von Rick Moodys Roman ist eine brillante Studie über Traditionen, Lügen, Geborgenheit und die Kälte des Individualismus. New Canaan / Connecticut, 1973. Während Präsident Nixon in der Watergate-Affäre seine Glaubwürdigkeit verliert, spielt sich in der Vorort-Idylle der Hoods ein ähnliches Drama ab. Der biedere Angestellte Ben Hood (Kevin Kline) hat eine frustrierende Affäre mit der resoluten Nachbarin Janey Carver (Sigourney Weaver), doch seine Frau Elena (Joan Allen) ahnt es. Die pubertierende Tochter Wendy (Christina Ricci) hält ihre Eltern und Politiker für verlogen. Unbefangen lässt sie sich mit den Carver-Jungen auf Doktorspiele ein. Der sensible Mikey (Elijah Wood) leidet an der Gefühlskälte seiner vermeintlich so freimütigen Mutter. Sein kleiner Bruder Sandy (Adam Hann-Byrd) reagiert sich durch gewalttätige Spiele ab. Zum Fest an Thanksgiving kehrt auch der College-Student Paul Hood (Tobey Maguire) heim. Er spürt die Ehekrise seiner Eltern und geht seinem Vater aus dem Weg. Am nächsten Tag setzt Paul sich nach New York ab, um Libbets Casey (Katie Holmes), eine verwöhnte Schulfreundin, zu treffen. In der vermeintlich "sturmfreien Bude" erwartet ihn jedoch schon sein Freund George (Henry Czerny). Während an der Ostküste ein schwerer Eissturm aufzieht, geraten auch die Hoods in heftige Turbulenzen. Elena hat Ben wegen seines Seitensprungs zur Rede gestellt. Im Streit gehen sie zu einer Cocktailparty, die sich als Partnertauschbörse entpuppt. Frustriert betrinkt sich Ben, Elena lässt sich von Janeys Mann Jim Carver (Jamey Sheridan) verführen. Zuhause findet sie ihre Tochter friedlich mit Sandy kuschelnd im Ehebett vor. Sandys Bruder Mikey wandelt als einsamer Poet durch die vereisten Straßen. Ein tragisches Unglück führt dazu, dass sich die Hoods im kalten Licht des nächsten Morgens erstmals wieder offen in die Augen schauen. Der taiwanesische Regisseur Ang Lee adaptierte Rick Moodys Roman über die bitteren Früchte der sexuellen Revolution als melancholische Spurensuche. In unterkühlten und raffiniert-impressionistischen Bildern illustriert er erneut den weiten Weg einer Selbstfindung inmitten herausfordernder Konventionen. "Ich fühlte, dies ist das genaue Gegenteil von 'Sinn und Sinnlichkeit'", berichtet Lee. In der Jane Austen-Verfilmung "verlangen die gesellschaftlichen Regeln, dass man vernünftig ist und gut; aber die Charaktere wollen böse sein. In 'Der Eissturm' dagegen fordern die gesellschaftlichen Regeln, dass man böse ist, und dennoch sind die Menschen letztendlich gar nicht so böse - sie wollen immer noch gut sein."