Japanisch oder thailändisch? Libanesisch oder marokkanisch? Mexikanisch oder brasilianisch? Spanisch oder bretonisch? Wer hierzulande Lust auf internationale Küche hat, wird schnell fündig. Kaum eine Nation der Welt, die nicht vertreten ist. Alle Zuwandernde bringen ihre eigenen Traditionen und Bräuche mit und damit auch ihre spezielle Küche. In vielen deutschen Städten können Hungrige mühelos eine kulinarische Weltreise machen, so vielfältig ist mittlerweile das Angebot. Mika Morita, Japanerin aus Osaka, betreibt in Saarbrücken einen Laden für japanische Spezialitäten und gibt regelmäßig Kochkurse. Sie verrät, wie man eines der Lieblingsgerichte ihrer Heimat zubereitet: Ramen, eine deftige Nudelsuppe, die in Japan geradezu Kultstatus hat und zu jeder Tag- und Nachtzeit gegessen wird, gern auch als Katerfrühstück nach einer durchzechten Nacht. Ramen hat durch Instagram internationale Berühmtheit gelangt. Die kunstvoll und farbenfroh angerichtete Suppe ist ein perfektes Fotomotiv. Kein Wunder, dass längst auch in Deutschland Ramen-Shops wie Pilze aus dem Boden schießen. Mika kennt sich auch bestens aus mit Gyoza, gefüllten Teigtaschen, ebenfalls eine Spezialität ihrer Landesküche. Obwohl Japaner*innen täglich sehr viel Gemüse essen, haben es Vegetarier*innen schwer im Land der aufgehenden Sonne... Wenn zur Begrüßung ein stark gesüßter Minz-Tee gereicht wird, wenn es köstlich nach Trockenpflaumen und Gewürzen aus tausendundeiner Nacht duftet und wenn der Hauptgang in dampfenden Gefäßen aus gebranntem Lehm auf den Tisch kommt, dann speisen wahrscheinlich Marokkaner*innen. Die Welt sei ein Pfau und Marokko sein Schweif, sagt ein marokkanisches Sprichwort. Auch wenn das vielleicht ein bisschen übertrieben ist - unter den Spezialitäten der Welt ist die marokkanische Küche eine bunt schillernde Feder. Zu den typischen Zutaten zählen Fisch, Meeresfrüchte, Schaf- und Lammfleisch, in Salzlake eingelegte Zitronen, Datteln, Mandeln, Oliven und natürlich Kichererbsen. Die bekannteste Spezialität ist die Tajine. Der Begriff hat zwei Bedeutungen: Zum einen bezeichnet man damit ein aus Lehm gebranntes Schmorgefäß, zum anderen auch das darin gekochte Gericht. Dass die Tajine ein Beinahe-Alleskönner ist, beweist Jochen Walter auf seinem Bauernhof im Allgäu. Von Bratäpfeln über Käsespätzle bis zu klassischen deutschen Fischgerichten bereitet er fast alles in den schönen Töpfen zu. Er betreibt einen Versandhandel für handgetöpferte Tajines aus dem Süden Marokkos und schreibt Tajine-Kochbücher.