"Lebensader Autobahn": Dokudrama über einen deutschen Mythos Sie ist in Deutschland "heilig" und eine Attraktion für viele internationale Touristen: die Autobahn, das wahre "Netzwerk" der Deutschen. 13.200 Kilometer lang, im Durchschnitt 60 Meter breit und mit einer Fahrbahnstärke von rund 80 Zentimetern. Damit ist die Autobahn streng genommen das größte Bauwerk im Land. Und es wird weiter geplant und gebaut, trotz wachsender Kritik und immer größer werdenden Widerstands. Die Autobahn ist Mythos, Ärgernis und Lustobjekt in einem, insbesondere, wenn es um das schnelle Fahren geht. Das Dokudrama "Lebensader Autobahn" mit Hubertus Meyer-Burckhardt erzählt die Geschichte der Autobahn mit historischem Material, Interviews und Spielszenen mit Anna Thalbach, Helmut Zierl u.a. Der NDR Film ist ab dem 19. Dezember in der ARD-Mediathek und am 22. Dezember im Ersten zu sehen. Starkult statt kritischer Auseinandersetzung? Das neue Michael Jackson-Musical in Hamburg Es soll der neue Hit in der Musical-Stadt Hamburg werden: "MJ: The Musical" über Superstar Michael Jackson. Mit vielen großen Hits wie "Thriller", "Billie Jean" oder "Bad". Das Stück handelt von den Vorbereitungen der legendären "Dangerous"-Welttournee 1992 und erzählt in Rückblenden auch von Michael Jacksons Kindheit und dem Beginn seiner sagenhaften Karriere. Aber einen wichtigen Aspekt im Leben Jacksons lässt das Musical komplett aus: die Vorwürfe gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs. Schon zu seinen Lebzeiten musste er vor Gericht, wurde aber freigesprochen. In der Dokumentation "Leaving Neverland" von 2019 erhoben zwei Männer schwere Anschuldigungen gegen ihn. "MJ" lässt all das außen vor und feiert stattdessen den genialen Sänger und Musiker. "NDR Kultur - Das Journal" stellt das Musical vor und spricht u.a. mit dem Hauptdarsteller. "Legenden von nebenan": der Chorleiter Heiko Krutisch aus Etzenborn Die NDR Kultur-Aktion "Legenden von nebenan" fragt Menschen, wem sie ein Denkmal setzen würden. Mehr als 100 Vorschläge wurden eingereicht zu Menschen, die sich für Kultur, Freiheit oder Menschlichkeit einsetzten. Eine dieser "Legenden" ist der 2015 verstorbene Chorleiter und Künstler Heiko Krutisch aus Etzenborn. Bereits seine Ankunft in dem kleinen Ort 1986 war legendär: Auf der Suche nach einer Bleibe ritt er auf einem Schimmel ins Dorf - und blieb. Er leitete fast 30 Jahre lang den örtlichen Chor, malte, zeichnete und schrieb Gedichte. Man schätzte ihn für seine Zugewandtheit: "Heiko kannte die menschlichen Abgründe und verurteilte keinen, der sich gerade in einem solchen befand." Mit wuscheligem Zopf und verschiedenfarbigen Sandalen, die er ganzjährig trug, war er eine Erscheinung. Heiko Krutisch prägte die Dorfgemeinschaft mit Musik, Kunst und Menschlichkeit. "Das Dorf Ding": Jugendliche erforschen ihre Dorfgeschichte - das Projekt "LandHelden" in Bollewick Geschichte greifbar machen, das ist das Ziel des Projekts "LandHelden" in Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern. Schülerinnen und Schüler machen sich auf die Suche nach der Vergangenheit des Ortes, sprechen mit Zeitzeugen und tauchen tief in die Archive ein, um ihre ganz persönlichen LandHelden zu entdecken. Zurzeit beschäftigen sie sich mit dem Nationalsozialismus und dem Konzentrationslager in ihrer Region. Am Ende des Projektes soll eine multimediale Ausstellung in der Scheune Bollewick die Ergebnisse des Projektes präsentieren. Und auch neue digitale Formate entstehen. Im Rahmen der Reihe "Das Dorf Ding" besucht Julia Westlake das Projekt in Bollewick, spricht mit den Jugendlichen und mit der Initiatorin Maren Heinemann. "Lichtbogen" in die Unendlichkeit: Günther Ueckers Kirchenfenster für Schwerin Betörendes Blau, das den riesigen Raum des Schweriner Doms komplett verändert und eine sakrale Stimmung anregt, das hat Günther Uecker hier geschaffen. Ein festlicher Gottesdienst am 1. Dezember feiert seine Fenster, die er selbst als "Lichtbogen" bezeichnet. Sie verbergen Äußeres und öffnen dadurch die Unendlichkeit selbst, denn sie richten den Blick nun in das Innere. Die Farbe orientiert sich an mittelalterliche Farbgestaltungen. Die Fenster hat der internationale Starkünstler Günther Uecker der Gemeinde geschenkt, da der 94-jährige Düsseldorfer ursprünglich aus Mecklenburg stammt. Eigentlich ist er durch seine aus Nägeln gestalteten Werke berühmt, hier hat seine Arbeit eine neue Form gefunden, die ihn selbst beglückte. Geschenkt heißt allerdings nicht umsonst, denn die Produktion und der Einbau der Fenster soll insgesamt um die 750.000 Euro gekostet haben.