Die Bucht von Pozzuoli an der Westküste Italiens ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Alljährlich genießen hier Tausende Sommergäste ihren Strandurlaub. Nur wenige Meter entfernt, versunken im Meer, liegt die antike Stadt Baia. Schon vor 2000 Jahren waren die heißen Quellen der Region unter reichen Römern beliebt. Feldherren wie Gaius Julius Caesar, Kaiser Augustus und Caligula hatten in Baia ihre Sommerresidenz und ließen sich in den prunkvoll gestalteten Thermen verwöhnen. Auf dem Meeresgrund erforschen Archäologen heute die Überreste dieser glanzvollen Epoche. Am Strand suchen Naturschützer zwischen Planierraupen und Sonnenschirmen nach Nistplätzen von Meeresschildkröten. Vulkanologen analysieren mit ihren Messgeräten feinste Bodenerschütterungen. Ihre Aufmerksamkeit ist angebracht, denn: Die Bucht von Pozzuoli liegt auf einem Pulverfass. Ein sogenannter Supervulkan, die Phlegräischen Felder bedrohen die Idylle. Ihre magmatischen Aktivitäten führen dazu, dass sich die gesamte Region verändert wie nirgendwo sonst in Europa. Wissenschaftler fragen sich: Wann wird der Vulkan ausbrechen und wie groß wird seine Zerstörungskraft sein?