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Unter unserem Himmel
Info, Reportage • 16.09.2024 • 02:10 - 02:55
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Originaltitel
Unter unserem Himmel
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Reportage
Immer mehr Dorfgasthäuser schließen. Ein Missstand, gegen den die Brüder Julian und Thomas Wittmann ein Zeichen setzen wollen. Warum nicht selbst eine ehemalige Wirtschaft wiederbeleben? Nicht irgendwann. Sondern jetzt. Und innerhalb von 30 Tagen. Verrückte Unternehmungen sind ihre Spezialität. Die Wittmann Brüder Julian und Thomas aus Lengdorf im Landkreis Erding sind mit ihren Mopeds schon bis Las Vegas gefahren und haben daraus einen Kinofilm gemacht. Aber innerhalb von einem Monat einer ehemaligen Dorfwirtschaft wieder Leben einzuhauchen? Ist das zu schaffen? Auf die Idee gekommen sind die beiden Filmemacher aus persönlicher Erfahrung daheim in Oberbayern. Wo gestern noch ein Wirt hinter der Theke stand, steht heute ein "Wir schließen"-Schild vor der Tür. Der Trend zum Gasthaussterben hält seit Jahren an. Wo liegen die Ursachen, obwohl doch jeder, den die Brüder treffen, das Wirtshaus in der Nachbarschaft, als Zentrum im Ort, schmerzlich vermisst? Welche Rollen spielen behördliche Auflagen und ökonomische Sachzwänge? Welche Impulse braucht es, damit die Leute wieder zusammen hocken, statt jeder allein daheim auf dem Sofa? Leere Gasthäuser sind an sich nicht schwer zu finden. Julian und Thomas Wittmann suchen für ihr Projekt ein nahegelegenes und entscheiden sich für die einstige Dorfwirtschaft von Obergeislbach. Was 1972 als Vereins-Gaststätte für die Schützen eingeweiht wurde, ist seit mehreren Jahren ein baufälliges Haus, umgeben von einem dichten Brennnessel-Dschungel. Hier braucht es viele helfende Hände, um den Räumen wieder Leben einzuhauchen. Zum Glück spricht sich die kühne Idee der Wittmanns schnell herum, auch dank der Social-Media-Aktivitäten von Jonas, dem jüngeren Bruder der beiden. Und so formiert sich bald ein engagierter Trupp aus Alt und Jung, Männern und Frauen, die mit schwerem Gerät, Kreativität und Know-how bei der Renovierung helfen. Unterstützung holen sich die Wittmann-Brüder auch von erfahrenen Gastwirten und Zulieferern. Brauer, Bäcker und Metzger stehen den - im wahrsten Sinn des Wortes - "Möchtegern-Wirten" mit Rat und Tat zur Seite und schildern ihre Sicht auf die Situation. Was braucht's für einen guten Wirt und eine gute Wirtschaft? Wie können die Gäste dazu beitragen, dass ihr Gasthaus im Ort am Leben bleibt? Beni Hafner, als Musiker bekannt als Oimara, kennt alle Seiten: Seine Eltern haben eine Almhütte betrieben, er hat jahrelang als Koch gearbeitet, jetzt sind Wirtshäuser für ihn Bühne und Anlaufstelle fürs leibliche Wohl. Damit die Wittmann-Brüder bei ihrer geplanten Eröffnungsfeier gut dastehen, verrät er Julian sein Gulasch-Rezept und verspricht einen Auftritt im Biergarten - wenn es denn klappt mit der Dorfwirtschaft in 30 Tagen.