ARD
Wenn Ärzte Fehler machen
Info, Dokumentation • 15.04.2025 • 22:50 - 23:35
Joachim Greuner hat seine Frau und seinen Sohn 2019 unter diesem Baum beerdigen lassen. Sie sind im Krankenhaus gestorben.
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Moritz wurde als Baby im Krankenhaus falsch behandelt und ist heute schwer behindert. Der Gerichtsprozess läuft seit 13 Jahren.
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Moritz wurde als Baby im Krankenhaus falsch behandelt und muss nun rund um die Uhr gepflegt werden. Der Gerichtsprozess läuft seit 13 Jahren.
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Joachim Greuner im Friedwald am Grab seiner Frau und seines Sohnes. Sie sind 2019 im Krankenhaus gestorben.
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Originaltitel
Patienten vor Gericht
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Dokumentation
Tausende Menschen in Deutschland beginnen jedes Jahr einen Rechtsstreit, weil sie einen medizinischen Behandlungsfehler erlitten haben - oder das vermuten. Ihr Kampf um Entschädigung vor Gericht ist oft quälend, langwierig, teuer - und meist erfolgslos. Warum ist das so? Sind Gerichtsverfahren der beste Weg, wenn in der Medizin etwas schiefgegangen ist? Und wie gehen andere Länder damit um? Der Film begleitet schwer geschädigte Patientinnen und Patienten und zeigt, was sich in Deutschland ändern sollte. Als Joachim Greuner sich im Mai 2019 auf den Weg ins Krankenhaus machte, glaubte er, dass er gleich seinen neugeborenen Sohn auf dem Arm halten würde. Doch Maxim und seine Mutter Silja starben beide innerhalb der nächsten zehn Stunden. Woran, das erklärt Joachim Greuner nach seinen Angaben über Wochen niemand. Seitdem kämpft er gegen Ärzte, Klinik, Gutachter und die Justiz. Ein Kampf, den er nicht erwartet hat, obwohl er selbst Rechtsanwalt ist. Hauke Bochem und Chantal Gerstenberger stecken seit über 13 Jahren in einem Gerichtsverfahren fest. Sie verklagen die Klinik, in der ihr heute 14-jähriger Sohn Moritz geboren wurde. Er ist heute geistig und körperlich schwer behindert. Zwar hat ein Gericht längst festgestellt, dass bei seiner Behandlung nach der Geburt Fehler passiert sind, doch die Klinikversicherung will die Summen nicht zahlen, die das Gericht festgesetzt hat. Der Film begleitet schwer geschädigte Patientinnen und Patienten und zeigt ihren zermürbenden und oft aussichtslosen Kampf vor Gericht. Gleichzeitig macht die Dokumentation auf ein schwerwiegendes Problem aufmerksam: Die teuren Gerichtsprozesse tragen häufig nicht dazu bei, dass die Ursachen von Behandlungsfehlern abgestellt werden. So können weitere Patientinnen und Patienten zu Schaden kommen. In Dänemark stellt der Film einen Lösungsansatz vor: Dort hat man schon vor 30 Jahren einen Weg gefunden, Betroffene schnell zu entschädigen und aus Fehlern zu lernen.