NDR
Werke von Bach: Fuge BWV 1079 und Schubert: Deutsche Tänze
Musik, Klassische Musik • 15.09.2024 • 08:35 - 09:00
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Originaltitel
Werke von Bach: Fuge BWV 1079 und Schubert: Deutsche Tänze
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2002
Musik, Klassische Musik
Auf dem Programm stehen: Johann Sebastian Bach: Fuga a 6 voci aus dem Musikalischen Opfer BWV 1079, für Orchester gesetzt von Anton Webern Franz Schubert: Deutsche Tänze D 820, für Orchester gesetzt von Anton Webern Anton Weberns Instrumentation des sechsstimmigen Ricercare aus Bachs "Musikalisches Opfer" entstand knapp 200 Jahre nach dessen Komposition: um die Jahreswende 1934/35. Uraufgeführt werden konnte es am 25. April 1935 in London durch das von Webern selbst geleitete BBC-Orchester. Er schrieb an den Dirigenten Hermann Scherchen: "Meine Instrumentation versucht, den motivischen Zusammenhang bloßzulegen. Das war nicht immer leicht. Natürlich will sie darüber hinaus andeuten, wie ich den Charakter des Stückes empfinde, dieser Musik! Noch etwas Wichtiges für die Wiedergabe meiner Bearbeitung: Nicht der leiseste Ton einer Dämpfertrompete zum Beispiel darf verloren gehen. Alles ist Hauptsache in diesem Werk. In dieser Instrumentation." Schuberts "Deutsche Tänze" wurden erst 1931 im Archiv der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde entdeckt. Und bald darauf kam es zur ersten Aufführung durch den Pianisten Otto Schulhof, am 7. Mai des gleichen Jahres im Großen Wiener Musikvereinssaal. Ein paar Tage später trat Verlagsdirektor Emil Hertzka an Webern heran, ob er eine Orchesterversion der Tänze erstellen wolle. Webern sagte zu. Die Uraufführung dieser Orchesterversion dirigierte bald darauf Hermann Scherchen in Berlin. Webern schrieb an seinen einstigen Lehrer Schönberg nach Beendigung der Arbeit: "Ich übernahm das gern. Ich war bemüht, auf dem Boden der klassischen Instrumentationsideen zu bleiben, aber sie in den Dienst unserer Idee von Instrumentation (als Mittel zur möglichsten Klarlegung des Gedankens und Zusammenhangs) zu stellen." An Alban Berg schrieb er später: "Es sieht aus wie eine klassische Partitur und doch wieder wie eine von mir." Übrigens handele es sich bei dieser Musik um "liebe, zarte, schöne Gedanken". Eine Aufzeichung aus dem Festspielhaus Baden-Baden, 2002